Unvereinbarkeitsbeschluss: Forum katholischer Männer (FkM) distanziert sich von der Alternative für Deutschland (AfD)

Ausgangssituation

In den letzten Jahren hat sich die Partei Alternative für Deutschland (AfD) massiv radikalisiert. Viele Landesverbände werden als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft. Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat dem Bundesamt für Verfassungsschutz bestätigt, die Partei und deren Jugendorganisation „Junge Alternative für Deutschland“ als Verdachtsfall für ihre Verfassungsfeindlichkeit einstufen zu dürfen. Die Partei als Ganzes verbreitet Ressentiments beispielsweise gegen migrantische und queere Menschen, versucht, demokratische Institutionen zu delegitimieren, verbreitet Verschwörungstheorien und fördert das Misstrauen gegen den Rechtsstaat. Außerdem wendet sie sich mit der Propagierung traditioneller Geschlechterrollen und ihren Frauen- und Männerbildern gegen eine gleichstellungs- und geschlechtergerechte Männerpolitik.

 

Wer wir sind
Das Forum katholischer Männer (FkM) ist hervorgegangen aus der „Gemeinschaft katholischer Männer Deutschlands“, die sich nach dem zweiten Weltkrieg bewusst gegründet hat, um den versehrten und zu Kriegszwecken missbrauchten Männern eine heilsame Zukunft in der Kirche zu eröffnen. Viele ihrer Gründungsväter, unter ihnen der Jesuitenpater Alfred Delp, gehörten zum Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Die Tradition des FkM ist eine zutiefst antifaschistische. Das „Nie wieder“ gilt für die Männer in ihren Reihen in besonderer Weise, weil sie wissen, wohin eine fehlgeleitete Männlichkeit führen kann, nämlich zu Traumatisierung, Versehrtheit und Tod.
In neuerer Zeit hat das FkM daran mitgewirkt, die Reflexion über toxische Elemente von Männlichkeit voranzubringen. Fürsorgliche Männlichkeit, Eintreten für die Gleichberechtigung von Frauen in der Gesellschaft und aktuell die Solidarität mit queeren Menschen – um nur einige Beispiele zu nennen – gehören zu den Werten, für die katholische Männer des FkM stehen.

 

Position
Entschieden wenden wir uns deshalb gegen jegliche menschenverachtenden Tendenzen und Demokratiefeindlichkeit in unserer Gesellschaft. In vielen rechtsradikalen Bewegungen finden Marginalisierungen von Personen und Gruppen statt. Insbesondere die AfD hat sich in den letzten Jahren massiv in diese Richtung radikalisiert. Aus tiefer christlicher Überzeugung treten wir gegen rechtsradikale Positionen ein.

 

Aus diesen Gründen stellen wir fest:
• Wer Mitglied der AfD oder einer anderen als rechtsradikal eingestuften Partei, Organisation oder Verein ist, kann nicht Mitglied beim FkM sein.
• Wer sich für die AfD oder eine andere rechtsradikale Partei um ein politisches Mandat bemüht, kann nicht Mitglied beim FkM sein.
• Wer als Verband oder Gruppierung mit der AfD kooperiert, kann nicht Mitglied beim FkM sein.

 

Wahlaufruf zur Europawahl vom 6.-9. Juni 2024
Wir fordern die Mitglieder des Forums katholischer Männer auf, bei der kommenden Europawahl keine radikalen, demokratiefeindlichen Parteien zu wählen, insbesondere nicht die AfD.

Für das Forum katholischer Männer
Im Mai 2024
Der Vorstand: Stephan Buttgereit, Norbert Hendriks, Dr. Hans Prömper, Christian Kindler, Michael Schofer